27.01.2020 – der Tag, an dem der erste Corona-Fall in Deutschland diagnostiziert wurde und unser aller Leben seither auf den Kopf gestellt hat. Mittlerweile sind deutschlandweit bereits über 8 Mio. Menschen an COVID-19 erkrankt und mehr als 100.000 Menschen haben ihr Leben verloren. Trotz der vorhanden Impfstoffe – ein Ende der Pandemie ist noch lange nicht in Sicht.
In den letzten zwei Jahren wurden von der Regierung verschiedenen Maßnahmen eingeleitet, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und das Gesundheitssystem zu entlasten. In der Politik wurde bereits mehrfach über die Pflegekräfte in Krankenhäusern gesprochen. Wie sieht es aber aus technischer Sicht aus? Wie sind die Kapazitäten der medizinischen Gasversorgungsanlagen?
Bei einem schweren COVID-19 Verlauf wird die Lunge so sehr geschädigt, dass der Körper nicht selbständig dazu in der Lage ist, genügend Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen. Im Krankenhaus müssen über 50% der Corona Patienten beatmet werden. Aufgrund der erhöhten Anzahl zu beatmeten Patienten sowie der unterschiedlichen Beatmungstherapien (Invasiv, NIV, NHF, HFOT), wird die medizinische Sauerstoffanlage zu einem entscheidenden Schlüsselpunkt – und unsere Arbeit beginnt!
Verdoppelter Sauerstoffverbrauch während der Corona-Pandemie – Reichen die Kapazitäten Ihrer medizinischen Gasversorgung?
Die meisten medizinischen Sauerstoff- und Druckluftanlagen in Krankenhäusern und Kliniken sind leider nicht auf dem neusten Stand der Technik und stoßen bei der aktuell benötigten Beatmungskapazitäten oft an ihre Versorgungsgrenzen. Wurde die med. Gasanlage nicht an den aktuellen erhöhten Verbrauch angepasst, besteht das Risiko, dass die Patienten nicht mehr ausreichend mit medizinischem Sauerstoff oder medizinischer Atemluft beatmet werden können. Das Erreichen einer kritischen Abnahme an medizinischen Gasen in Krankenhäusern passiert vor allem plötzlich. Es ist nicht mit einem langsamen Druckabfall mit ausreichend Zeit zum Intervenieren zu rechnen. Ausfall der medizinischen Gasversorgung kann plötzlich eintreten. Die Folgen des Ausfalls der medizinischen Gase sind bei hoher Anzahl von Intensivpatienten meist tödlich.
In Krankenhäusern mit einem hohem Sauerstoffverbrauch, dient als Primärversorgung ein Flüssiggastank, welcher in regelmäßigen Abständen mit flüssigem Sauerstoff aufgefüllt wird. Bei einem unvorhergesehenen Leerlauf (z.B. aufgrund einer zu späten Beauftragung des medizinischen Gaslieferanten) oder eines Defektes der Sauerstoff-Flüssiggastankes, reagiert die automatische Umschaltanlage und schaltet zur Reserveversorgung um. Diese besteht aus Sauerstoffflaschenbatterien, welche sich aus Sauerstoffflaschen oder Flaschenbündeln zusammensetzen. Der exakte Bedarf an die Reserveversorgung wird mittels einer Risikoanalyse vom Gasanlagenbetreiber ermittelt. Hier gilt als Richtwert in den Kliniken eine Mindestversorgung von 24 Stunden mit Sauerstoff als Standard.
Zur Beatmung der Patienten wird, neben der medizinischen Sauerstoffanlage, auch eine medizinische Druckluft benötigt. Um die durchgehende Verfügbarkeit zu gewährleisten, muss die medizinische Druckluftanlage mindestens aus drei Versorgungsquellen bestehen. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an medizinischer Druckluft, laufen diese jedoch, in den Versorgungszentralen der Kliniken, oftmals durchgehend und kommen an Ihre Belastungsgrenzen. Fällt die erste und zweite Versorgungsquelle aus, können Patienten nicht mehr mit ausreichend medizinischer Atemluft versorgt werden, was zu Patientenschäden durch Sauerstoffmangel und zum Tod führen kann.
Nicht nur eine eventuelle Anpassung an den aktuell erhöhten Sauerstoff- und Druckluftverbrauch ist wichtig. Regelmäßige Wartungen sorgen ebenfalls dafür, dass die medizinische Gasversorgungsanlagen einwandfrei funktionieren und eine optimale Patientenversorgung gewährleistet ist. Fälle aus Indien und Russland zeigen, was es für drastische Folgen haben kann, wenn es zu technischen Schwierigkeiten mit der medizinischen Gasversorgung kommt.
Im Sommer ist auf einer Corona-Station in Wladikawkas (Russland) ein Sauerstoff-Versorgungsschlauch gerissen. Zu dieser Zeit wurden 13 Patienten künstlich beatmet, 9 von ihnen starben aufgrund des Unglücks. In Nashik (Indien) sind 22 Corona Patienten ums Leben gekommen, weil der Sauerstofftank undicht war.
Um solche Vorfälle im Bereich der med. Gasversorgung zu vermeiden, arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen. Unsere oberste Priorität ist es, die medizinische Infrastruktur zur Beatmung von Patienten auch in solchen Ausnahmesituationen jederzeit sicherzustellen und die medizinische Gasversorgungsanlagen 100% funktionsfähig zu halten. Nur so ist die Versorgung und das Leben aller Patienten gewährleistet.
Umgehend mit dem Beginn der Coronapandemie haben wir Nachrüstungs- bzw. Umbauarbeiten bei unseren Kunden vorgenommen. Denn die Ausfallsicherheit der medizinischen Gasversorgung bei unseren Kunden, hat für uns höchste Priorität.
In Baden-Württemberg haben wir einen Konferenzsaal zu einer Fieberambulanz umgebaut. Dabei wurden von der medizinischen Gasversorgungsanlage aus, neue Leitungen verlegt und medizinische Entnahmestellen in den Konferenzsaal installiert.
In Rheinland-Pfalz haben wir die Sauerstoffanlagen erweitert und von Grund auf modernisiert. Mittels Sammelrohre konnten zusätzliche Sauerstoffflaschen an der Sauerstoffanlage installiert werden. Aufgrund der hohen Anzahl an Patienten, die eine High-Flow-Sauerstofftherapie bekamen, lief Weihnachten 2020 der Flüssiggastank leer. Nur dank der frühzeitigen Aufrüstung und Modernisierung, konnte eine ausreichende Versorgung der Patienten dennoch sichergestellt werden.
Wir sorgen mit Ihnen zusammen für die höchste Sicherheit bei Ihrer Patientenversorgung!
Seit über 25 Jahren sind wir Ihr Spezialist für medizinische Gasversorgung und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite bei Fragen rund um zentrale medizinische Gasversorgung – Dank umfangreicher Erfahrung und einzigartigem Expertenwissen sind wir derPartner, wenn es um Ihre medizinische Sauerstoff- und Druckluftversorgung geht.
Gerne beraten wir Sie, in einem persönlichen Gespräch oder vor Ort, welche Möglichkeiten Ihnen zur Aufrüstung und/oder Wartung Ihrer Anlage zur Verfügung stehen – individuell, schnell, kompetent und budgettreu.